Rückblick auf die Deutsche Polesport Meisterschaft 2014

Direkt nach dem heißesten Wochenende in diesem Jahr trafen sich in Bochum 40 Polesportler und rund 350 Zuschauer zum Wettkampf um die Deutschen Meisterschaftstitel der International Pole Sports Federation (IPSF).

Gegründet wurde die IPSF bereits vor 4 Jahren, um weltweit allen Polesportlern eine Sportorganisation zu bieten, die mit ihrer Satzung und Verfassung die Olympischen Anforderungen erfüllt. Seit dem ist das Ziel: Polesport goes Olympia!

Bis es soweit ist, beteiligen sich inzwischen 30 Länder an den World Pole Sports Championships. Deutschland ist in diesem Jahr das erste Mal dabei und 8 Athleten dürfen sich nun Deutscher Meister nennen. Die insgesamt 12 Finalisten der Elite Kategorien werden Deutschland im kommenden Monat bei den 3. Weltmeisterschaften in London vertreten.

Bewertet wird nach dem von der IPSF entwickelten Punktesystem. Um eine objektive und international einheitliche Bewertung zu gewährleisten, muss jeder Sportler 10 von insgesamt 170 Pflichtelementen aus dem aktuellen Bewertungskatalog "Code of Points" zeigen. Zusätzlich vergeben Juroren Punkte auf Ästhetik, Körperbeherrschung, Übergänge von einer Figur zur nächsten, den künstlerischen Anspruch, den Schwierigkeitsgrad sowie die Akrobatik einer Choreografie.

Die Erstplatzierten in den Kategorien Elite Women und Elite Men gewannen bereits im Februar dieses Jahres den 2. CrazyPole Cup in Erfurt. Julia Wahl und Ilya Ananyev hatten uns schon dort im Interview verraten, dass sie sich als nächstes den Kriterien der IPSF für den Titel des Deutschen Meisters stellen werden.

"Die Meisterschaft war ein unglaublich tolles Erlebnis. Die Teilnehmer waren auf einem extrem hohen Level, so dass ich nie damit gerechnet hätte, dass ich gewinne. Ich brauche auch sicher noch ein paar Tage, um alles zu begreifen."

sagt Julia, die mit 33 Punkten die mit Abstand höchste Bewertung erhielt. Ob Ilya seine Chance auf den Weltmeistertitel in London nutzen kann, entscheidet sich unglücklicherweise erst in den nächsten Tagen oder Wochen:

"Während des Auftritts ist bei der Dangerous Bridge meine Schulter kurz rausgeflogen und dann zurück. Ich wollte da aufhören, habe dann aber entschieden weiter zu machen. Also es dauert ein bisschen, bis ich wieder fit bin."

Simone Fluhr und Irina Mauch, die kurzfristig nicht mehr am CrazyPole Cup 2014 teilnehmen konnten, sind nun die Deutschen Meister in der Kategorie Elite Doubles:

"Leider konnten wir im Februar krankheitsbedingt nicht nach Erfurt kommen. Dafür sind wir jetzt schlichtweg überwältigt und können es kaum glauben, dass wir gewonnen haben! Es war ein sehr gut organisierter Wettkampf und eine unglaublich familiäre Atmosphäre unter den Teilnehmern."

Die Auftritte verfolgte auch Polesportlerin und mehrfache Deutsche Meisterin im Kunstturnen Yvonne Haug:

"Die Szene entwickelt sich immer weiter und man konnte gut sehen, was es auch für tolle Nachwuchssportler in Deutschland gibt. Ich bin in der Zukunft auf diese kleinen Juwele gespannt."

Im letzten Auftritt der Veranstaltung trat sie dann selbst als einzige Sportlerin in der Kategorie Elite Masters (+40) an und zeigte eindrucksvoll, wie in dieser Liga gespielt wird. So geht in diesem Jahr vielleicht ihr Traum in Erfüllung:

"Ich bin wahnsinnig stolz, mich mit meiner Leistung für die Weltmeisterschaft qualifiziert zu haben - wieder einmal. Weltmeisterschaften in zwei verschiedenen Sportarten, das wäre ein Traum - erst Kunstturnen und dann hoffentlich die im Polesport. Ich freue mich im Moment noch unter dem Eindruck dieser tollen Veranstaltung. Es hat Spaß gemacht in einer wirklich netten und ungezwungenen Umgebung mit den anderen Sportlern diese Meisterschaften zu erleben - tolle Location, sehr nette Helfer, klasse Publikum. Was will Sportler mehr?"

Ebenfalls Deutsche Meister im Polesport können sich jetzt Tatjana Pizanis-Ellis (Amateur Youth), Alina Metzner (Amateur Seniors) und Sandra Jung (Professional Seniors) nennen.

Florenza Pizanis, Leiterin des Technischen Komitees bei der IPSF und Veranstalterin der Deutschen Meisterschaften, ist rundum zufrieden:

"Zusammen mit Vivien Feld von VI-Dance habe ich innerhalb von nur 4 Monaten diese Veranstaltung auf die Beine gestellt. Ich freue mich riesig darüber, dass wir jetzt eine Mannschaft haben, die sich für London qualifiziert hat und Deutschland nun eine Chance auf den Weltmeistertitel hat."

Wo und wann im nächsten Jahr die 2. Deutschen Polesport Meisterschaften stattfinden werden, steht noch nicht fest. Fest steht, sie werden stattfinden. (ms)

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