Polehearts – Dance for Charity 2015

Im idyllischen Bad Schussenried begrüßten gleich am Ortseingang die Plakate für Polehearts 2015 seine Gäste. Bereits zum dritten Mal fand hier am 14. November 2015 das Dance for Charity Event statt. Nicht weit vom Stadtzentrum entfernt gab es in der Stadthalle schon am Abend zuvor auf der großen Vorfeier Auftritte unter anderem von der Veranstalterin Simone Fluhr. Simone ist neben ihrem Vollzeitjob und der Leitung ihrer Pole Studios mit viel Herzblut dabei.

Auch wenn sie sich manchmal gefragt hat, warum sie das tue, so ist es hinterher immer die Mühe Wert gewesen. Und die hat sich dieses Mal auch wieder gelohnt. 26 Shows mit mit unglaublich vielen Tänzern und Tänzerinnen bekam das Publikum geboten. Es gab keinerlei Regeln oder künstlerische Einschränkungen. Mitmachen konnte jeder, der Lust an Tanz und Akrobatik auf der Bühne hatte. Egal welches Level und welche Vorerfahrung, so kam es, dass Tänzerinnen die gerade ihr Bühnendebut feierten, sich mit Dimitry Politov die Bühne teilten. Es war ein abwechslungsreicher Abend für einen guten Zweck.

Simone Fluhr ist 37 Jahre alt und hauptberuflich IT-Administratorin. Mit einer fixen Idee, die sie einfach nicht vergessen konnte, brachte sie "Polehearts - Dance for Charity" ins Leben. Dabei hätte sich die Veranstalterin selbst wohl vor sechs Jahren nicht vorstellen können sich einmal mit Pole Dance zu verwirklichen und ihr Studio „Poledreams“ zu gründen. Als Künstlerin an der Pole, am Tuch oder im Cyr trat sie bei „show ARTistic“ auf und nahm mit ihrer Pole Double Partnerin Irina Mauch erfolgreich bei den Weltmeisterschaften der IPSF in London teil.

Auf der Suche nach einer Möglichkeit fitter zu werden und Muskulatur aufzubauen, bin ich vor rund fünf Jahren auch aufgrund starker Rückenprobleme auf Pole Dance gestoßen. Ich war sofort begeistert von dieser tollen Sportart. Bevor ich mit damit begonnen habe, war ich total unsportlich und ohne jegliche Tanzerfahrung. Heute könnte ich mir ein Leben ohne Pole Dance, Artistik und Akrobatik gar nicht mehr vorstellen.

Die Idee zu Polehearts entstand über Silvester 2012, als Simone das vergangene Jahr resümierte und überlegte, was wohl 2013 so bringen mag.

Polehearts ist absolut so geworden, wie ich es mir vorgestellt habe. Allein das Gefühl all die glücklichen Gesichter und die funkelnden Augen nach der Show zu sehen, ist ein einzigartiges und unbeschreiblich tolles Gefühl.

Bei Polehearts heißt es für die zukünftigen Akteurinnen und Akteure auf der Bühne ganz einfach: "Anmelden und Loslegen".

Ich treffe keine Auswahl der Bewerber anhand eines Bewerbungsvideos oder danach, wie oft jemand schon auf der Bühne stand. Es gibt auch keine Anmeldefrist. Im Prinzip gibt es eine gewisse Anzahl an Auftrittsplätzen, welche beim Eintreffen der Bewerbung vergeben werden. Durch diese Vorgehensweise bekommen auch Neulinge eine Chance erste Bühnenerfahrungen zu sammeln.

Da Polehearts kein Wettkampf ist und somit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vollkommen freie Hand in der Gestaltung ihrer Auftritte lässt, ist das Interesse besonders bei denjenigen groß, die ohne dem Druck von Regeln und Punkten auftreten möchten, aber dennoch ihren Tanz und ihr Können auf einer Bühne zeigen möchten.

Polehearts ist eine Mischung aus Begegnung, Spaß, Wohltätigkeit und Show. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Polehearts können ohne Wettbewerbsdruck auftreten. Was für mich persönlich noch viel wichtiger ist: Man kann bei Polehearts auch ohne viel Vorerfahrung mitmachen und zeigen was man schon kann. Ich bin beeindruckt von den Performances der Beginner, welche teilweise erst nach sechs Monaten Pole Dance-Erfahrung schon solch tolle Leistung auf einer so großen Bühne zeigen und sich auch trauen in diesem Rahmen aufzutreten. Alle, die sich auf einer Bühne präsentieren, haben meinen allergrößten Respekt!

Die Auftritte der Pole Tänzer und Tänzerinnen an diesem Abend waren wirklich großartig. Die Shows an der Pole waren so unterschiedlich und kreativ. Für einen unterhaltsamen Abend sorgten auch die Gruppenperformances an der Pole mit bis zu zehn Tänzerinnen sowie die Double-Performances am Aerial Hoop. Der krönende Abschluss an diesem Abend war Dimitry Politov mit viel Charme und spektakulären Tricks.

Ich hätte niemals gedacht, dass sich Polehearts schon nach drei Jahren zu dieser Größe entwickelt und es jemals so viele Bewerbungen geben wird. Die Resonanz ist so positiv und schon zwei Wochen nach Polehearts 2015 bekomme ich Anfragen, ab wann die Anmeldungen für 2016 beginnen.

Polehearts ist nicht nur ein tolles Event, sondern auch die Möglichkeit etwas Gutes zu tun. Gespendet wurde an den Förderkreis für tumor- und leukämiekranke Kinder in Ulm. Die Wahl fiel auf den Verein aus der Region, weil einige aus Simones Umkreis hier Unterstützung erhalten und auch ihre Schwester einst die Hilfe des Vereins benötigte. Auch aus diesem Grund sind an den Veranstaltungsabenden jedes Mal bis zu 15 Helfer mit dabei.

Die Vorbereitungen liefen wieder fast reibungslos. Am Aufwändigsten war die Planung und Abstimmung des Bühnenaufbaus und der Technik, weil es 2015 zum ersten Mal eingespannte Stangen gab. Es ist für mich immer wieder faszinierend, wie hilfsbereit alle Beteiligten sind und mit wieviel Energie alle mithelfen, um Polehearts möglich zu machen. Ich möchte mich deswegen an dieser Stelle bei allen bedanken, die mich und somit auch Polehearts auf die ein oder andere Art und Weise unterstützen.

Herausforderungen gibt es als Veranstalter immer wieder Neue. Für Simone Fluhr ist es eine Frage der Planung und Organisation im Vorfeld, da sie durch ihre Jobs nur begrenzte Zeit zur Verfügung hat. Doch auch wenn die Vorbereitungen dieses Jahr gut verlaufen sind, so ist es dennoch immer wieder eine große Herausforderung, ein solches Event zu managen.

Eigentlich wollte ich nach dem zweiten Polehearts-Event aufhören, weil es neben all den tollen Momenten natürlich auch sehr viele schwierige Momente für mich gibt, die mich frustrieren oder ärgern. Ich bin, wie man sich vorstellen kann, in den letzten Wochen vor Polehearts und auch an dem Wochenende schon sehr angespannt und unter Druck, weil ich alles am liebsten perfekt haben möchte und auch versuche an alles zu denken. Ganz klar läuft bei einem solchen Event nicht alles rund und es passieren auch Fehler. Schlussendlich ziehe ich für mich selbst aber die Bilanz, dass man Fehler ruhig machen darf, aber auf jeden Fall aus diesen lernen sollte und den gleichen Fehler nicht zweimal machen sollte.

Sobald der Vorhang am Abend gefallen und alles glatt gegangen ist, hat sich auch für Simone die Anspannung gelohnt und bis dahin nach und nach gelöst.

Ein sehr bewegender Moment war für mich der Zeitpunkt als die Bühne mit allem drum und dran aufgebaut war und ich gemerkt habe, in welchem Ausmaß Polehearts dieses Jahr stattfinden wird. Und natürlich das Schlussbild auf der Bühne mit allen Akteuren und Helfern: Da hatte ich doch schon ziemlich feuchte Augen.

2000 Euro sammelte Pole Hearts 2015 ein und übergab sie dem Förderkreis für tumor- und leukämiekranke Kinder in Ulm. Ob es 2016 in Bad Schussenried eine Fortsetzung geben wird, lässt Simone Fluhr vorerst offen. Wir werden euch auf jeden Fall auf Facebook rechtzeitig informieren. (sr)

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